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Jahrelang hat sich Manuel* allein durchgekämpft, bis er sich zugestand, Hilfe zu akzeptieren. In der GEWA erfuhr er Wertschätzung und erhielt neue Impulse für seine zukünftige berufliche Laufbahn. Mittlerweile sieht er, dass Anderssein auch viel Gutes mit sich bringt.
Manuel ist ein lebhafter, junger Mann, der mitten im Leben steht. Seine Begeisterungsfähigkeit und seine Wissbegierde sind im ganzen Raum spürbar. Neben seinem 80%-Pensum in der Logistikbranche, in der er mittlerweile tätig ist, nutzt er jede freie Minute für Weiterbildungen und den entsprechenden Fachausweis. An seinem neuen Arbeitsort fühlt er sich wertgeschätzt und akzeptiert. Ein müheloser, gelungener Weg also? Nicht ganz, denn bis hierhin war sein Leben oft ein Kampf.
Von der Diagnose zur Selbstakzeptanz
«ADHS, was ist das schon?», so war Manuels erste Reaktion auf die Diagnose, die er mit 32 Jahren erhielt: «ein paar Tabletten und gut ist.» Dennoch brachte die Diagnose endlich eine Erklärung für seine Schwierigkeiten im Alltag. Stillsitzen, besser zuhören, nicht reinreden, pünktlich erscheinen: seine intensiven Bemühungen, sich anzupassen, kosteten viel Energie. Zu viel Energie, als dass er seinen ohnehin sehr fordernden Job als Lastwagenchauffeur weiterausführen konnte. Die ständig erwarteten Zusatzstunden und die knappen Ruhezeiten machten sich bemerkbar. Manuel fühlte sich nicht mehr sicher hinter dem Steuer, wurde krankgeschrieben, wechselte den Arbeitgeber, um dann dasselbe wieder von vorne zu erleben. Es wurde klar, dass er nicht länger in seinem angestammten Beruf arbeiten konnte. Er gestand sich ein, dass er Hilfe brauchte: Eine Therapie im Umgang mit seinem ADHS und eine berufliche Neuorientierung.
Lernen, das Positive zu sehen
Nach seinem Aufenthalt in der Tagesklinik kam er auf Empfehlung in die GEWA. Er sammelte Erfahrungen im Liegenschaftsservice und war bald darauf bereits extern in einem Werkhof tätig. Eine lehrreiche Zeit, wie er betont: «Ich habe in dieser Zeit gelernt, Hilfe anzunehmen, meine Grenzen zu akzeptieren, habe Wertschätzung erfahren und konnte das Positive aus der ganzen Situation ziehen.» Mit Hilfe seines Job Coachs entdeckte Manuel neue Ressourcen, festigte aber auch seinen Wunsch, im transportnahen Berufsfeld Logistik wieder einzusteigen.
Was bleibt ist die Angst vor dem Stigma
Im aktuellen Betrieb wird Manuel geschätzt und fühlt sich im Team akzeptiert. Er bringt durch seine innovative und kreative Art frischen Wind in gängige Prozesse. Trotz dieser positiven Eigenschaften spricht er nicht offen über sein ADHS. Zu gross sei die Angst vor Vorbehalt und Ablehnung. Auch wenn ihn die Angst vor dem Stigma weiterhin begleitet, findet Manuel in einer geführten ADHS-Gruppe den Halt und Austausch, den er sich wünscht.
* Name der Redaktion bekannt.
Manuels Pergola schmückt jetzt die Terrasse des neuen Gebäudes an der Grubenstrasse 22 und wird an warmen Sommertagen zusätzlichen Schatten spenden.